Awareness
Awareness bei der c/o pop
Awarenessteam
Awarenessarbeit
Awareness Space
Guidelines
Was du tun kannst
Begriffe & Infos
Wir möchte uns für eine Gesellschaft und insbesondere für eine Festivalkultur mit weniger Diskriminierung und für mehr Safer Spaces einsetzen.
To be aware heißt erstmal aufmerksam sein, Bewusstsein entwickeln und für Probleme sensibel sein. Awareness ist dabei ein Konzept, das sich mit respektvollem Verhalten miteinander beschäftigt. Es geht darum, sich gegenseitig zu unterstützen und einen Raum zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen können und keinerlei Übergriffe oder diskriminierendes Verhalten geduldet werden. Dabei werden Grenzüberschreitungen individuell von den Betroffenen definiert:
Wir sind uns bewusst, dass Awareness ein fortlaufender Prozess ist, mit dem wir uns stetig auseinandersetzen wollen und müssen. Daher beinhaltet unser Konzept für dieses Jahr einen Leitfaden für unsere Crew, absolvierte Schulungen und Briefings und ein Unterstützungsangebot vor Ort durch ein Awarenessteam und einen Awareness Space.
Wir freuen uns jederzeit über Feedback, das wir in unsere fortlaufende Auseinandersetzung mit unserer Verantwortung antidiskriminierend zu handeln, einfließen lassen können.
Wenn ihr Interesse an mehr Hintergrundinformationen zur Entwicklung des Konzeptes, könnt ihr am Workshop “Zusammen auf dem Weg - Awarenesskonzepte für Veranstalter*innen” teilnehmen. Die Initiative Act Aware wir hier einen Einblick in unsere Zusammenarbeit geben.
Das geschulte Awarenessteam erkennt ihr an den gelben Westen mit dem Auge darauf. Sie sind für Besucher*innen und Crewmitglieder da, wenn Unterstützung bei einer Überforderungssituation, Grenzüberschreitung oder Diskriminierung benötigt wird. Du triffst sie direkt im Awareness Space als auch mobil in einzelnen Clubs.
Kontaktaufnahme
Du kannst direkt zum Awareness Space gehen. Wenn du dich in einem der unten aufgelisteten Clubs befindest, kannst du dich an das Bar- oder Einlasspersonal wenden oder das Awarenessteam per Anruf oder Nachricht direkt kontaktieren: 0151 722 13 889
Erreichbarkeit
24 . bis 28. April
Mittwoch 19:00 - 22:00 Uhr
Donnerstag 14:00 - 00:00 Uhr
Freitag 14:00 - 04:00 Uhr
Samstag 14:00 - 04:00 Uhr
Sonntag 18:00 - 22:00 Uhr
Das Awarenessteam richtet sich in seiner Arbeit nach folgenden Grundsätzen, die bei der c/o pop gelten und durch die Initiative safethedance formuliert wurden:
1. Konsens bzw. Zustimmung
Individuelle Grenzen werden respektiert: Nein heißt immer nein! Und noch wichtiger: Nur ja heißt ja!
2. Definitionsmacht
Wo ein Übergriff beginnt, bestimmt immer die betroffene Person und sie hat das Recht zu entscheiden, wie es nach dem Vorfall weitergeht.
3. Parteilichkeit
Die Wahrnehmung der betroffenen Person wird nicht in Frage gestellt - Solidarität steht an erster Stelle.
Das Awarenessteam ist solidarisch mit der betroffenen Person und unterstützt diese in ihrem Anliegen und ihren Bedürfnissen. Das Geschehene wird vertraulich behandelt.
Das Awarenessteam besteht aus erfahrenen, geschulten Menschen mit einem psychosozialen Berufshintergrund.
Der Awareness Space dient als sogenannte Safer Space.
“Safer Spaces sind Räume, in denen Menschen, die marginalisiert oder diskriminiert werden, zusammenkommen können, ohne Belästigungen ausgesetzt zu werden. Menschen, die aufgrund ihrer Identität im Alltag negative Erfahrungen machen, sollen sich hier ungestört bewegen und austauschen können.” (Aus dem Glossar der Awareness Akademie)
In dem Awareness Space hast du die Möglichkeit, dich zurückzuziehen und vom Awarenessteam unterstützt zu werden. Es gibt dort Sitz- und Liegemöglichkeiten sowie Tools, die bei Stress und Überforderung helfen können.
Der Awareness Space befindet sich hier:
Bartholomäus-Schink-Str. / Links neben dem Bumann& Sohn
Wir wollen gemeinsam einen möglichst diskriminierungsfreien, nicht wertenden Raum schaffen, in dem sich jede*r willkommen und respektiert fühlt – hierfür sind alle Teilnehmenden verantwortlich.
Für einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander gelten diese Verhaltensrichtlinien bei der c/o pop.
1
Wir tolerieren keine Formen von Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Ableismus, Altersdiskriminierung, Klassismus, Trans- und Queerfeindlichkeit und alle weiteren Formen von Diskriminierung. Grenzüberschreitendes und gewaltvolles Verhalten führt zum Ausschluss von der Veranstaltung.
2
Wir respektieren individuelle Grenzen: Nein heißt immer nein! Und noch wichtiger: Nur ja heißt ja! Mache und poste keine Fotos von anderen Menschen ohne Einverständnis. Alle Handlungen und Gespräche finden nur im gegenseitigen Einverständnis statt.
3
Schließe nicht vom äußeren Erscheinungsbild auf die Geschlechtsidentität einer Person. Nur weil du jemanden als männlich oder weiblich liest, bedeutet das nicht, dass sich diese Person auch so identifiziert. Frage frag nach dem Pronomen, mit dem “er, sie they, dey, Name” angesprochen werden möchte
4
Wo eine Grenzüberschreitung beginnt, bestimmt immer die betroffene Person und sie hat das Recht zu entscheiden, wie es nach einem Vorfall weitergeht. Wir stellen die Wahrnehmung nicht in Frage - Solidarität steht an erster Stelle.
5
Zeig Verständnis, Anerkennung und Achtung für Dinge, Praktiken oder Traditionen von Kulturen. Sei die der asymmetrischen Machtverhältniss bewusst, die zwischen den Kulturen bestehen. Wir möchten keine Aneignung und Instrumentalisierung kultureller, religiöser und politischer Symbole.
Um die c/o pop zu einem diskrimnierungsfreieren Raum zu machen, sind alle in ihrem Engagement gefragt: Besucher*innen, Dienstlerister*innen, Künstler*innen und weiter Beteiligte.
Solltest du eine Szene beobachten, die dir merkwürdig vorkommt, helfen dir die 5 Ds.
Distract:
Lenke ab, indem du die potenziell betroffene Person z.B. unter einem Vorwand ansprichst und ihr so eine Möglichkeit gibst, sich der Situation zu entziehen.
Direct:
Wenn du dich damit sicher fühlst, konfrontiere die ausübende Person direkt. Ist gerade Security in der Nähe? Gibt es andere Personen, die dich unterstützen könnten? Fordere die ausübende Person auf, ihr übergriffiges Verhalten zu beenden. Falls notwendig, erkläre, warum das Verhalten nicht erwünscht ist.
Delegate:
Übergebe die Situation an eine verantwortliche Person vom Festival, etwa direkt ans Awarenessteam oder Personal in der Nähe.
Delay:
Falls keine dieser Optionen möglich ist oder du dich nicht wohlfühlst selbst einzugreifen, warte die Situation ab und gehe später noch einmal auf die potenziell betroffene Person zu, checke mit ihr ein und biete ggf. Unterstützung an oder verweise auf das Awarenessteam.
Document:
In manchen Fällen kann es helfen, eine Situation zu dokumentieren, sodass du sie später an eine verantwortliche Person weitergeben kannst. Was ist passiert? Wer war involviert? Wenn du aktive Gewaltausübung beobachtest, kann es sinnvoll sein, ein Foto oder Video zu machen, um die ausübende Person wiederzuerkennen.
Wichtig: Wenn du eine Situation beobachtest, die dir falsch vorkommt oder du das Gefühl hast, dass es einer anderen Person gerade nicht gut geht, checke deine eigenen Kapazitäten einzugreifen oder zu unterstützen. Falls du dich dazu nicht in der Lage fühlst, sage unbedingt einer weiteren Person Bescheid.
Wenn du dich entscheidest einzugreifen, spreche direkt mit der betroffenen Person und frage sie, ob sie deine Unterstützung benötigt. Wenn sie das nicht möchte, respektiere dies. Wenn sie deine Unterstützung benötigt, frage sie, was ihr helfen würde.
Wenn du verschiedene Begrifflichkeiten nachschlagen möchtest, empfehlen wir dir folgende Seiten mit Glossar:
https://awareness-akademie.de/glossar/
https://diversity-arts-culture.berlin
Wenn du dich weiterbilden und Workshops belegen möchtest, empfehlen wir dir folgende Initiativen:
https://www.initiative-awareness.de
Wenn du mehr über Awareness und verschiedene Diskriminierungsformen erfahren möchtest, empfehlen wir dir folgende Literatur, Podcasts und Akteuer*innen:
Awareness
aware affect Podcast
https://open.spotify.com/show/5C7IxD2oi36vBUme2tK6E1?si=dbff1584b37746a5
Gleich & Gleicher Podcast “Toleranz, Awareness & Wandel”
https://open.spotify.com/episode/5no5K5bhzHF5AYwQqo5Me4?si=a2e9269355ee4139
Nachtschatten Podcast “Awareness in Clubs & auf Festivals”
https://open.spotify.com/episode/2kcrupPWHn934kKMiR9Gnx?si=378304fdc00d4af3
Rassismus
Tupoka Ogette
https://www.instagram.com/tupoka.o/
Noah Sow - Deutschland schwarz weiß
Queerfeindlichkeit
Linus Giese
https://www.instagram.com/linus_giese/
Blu von Queertopia
https://www.instagram.com/queer_topia/
Sexismus
Susan Arndt - Sexismus, Geschichte einer Unterdrückung
https://www.fembooks.de/Susan-Arndt-Sexismus-Geschichte-einer-Unterdrueckung
Coroline Criado-Perez - Untsichtbar
Ableismus
Raul Krauthausen
https://www.instagram.com/raulkrauthausen/
Initiative Barrierefrei Feiern
https://barrierefrei-feiern.de
Klassismus
bell hooks - Die Bedeutung von Klasse
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1055499881
Francis Seek